Ca. 90 Tagungsteilnehmer konnten sich an Hand verschiedener Vorträge von ehemaligen Studierenden, die ihr Studium vor 3 bis vor 15 Jahren erfolgreich beendet haben, davon überzeugen, welche beruflichen und technologischen Entwicklungsmöglichkeiten sich in den unterschiedlichsten Branchen bieten.
Zunächst berichtete Herr Ingmar Thiemann /Brainlab von einer neuen Entwicklung zur akustischen Diagnostik von Gehirnschwingungen, mit deren Hilfe eine schnelle Ursachenanalyse bei Schlaganfällen, Aneurysmen oder organischen Veränderungen des Gehirns festgestellt werden kann. Im Rahmen der Übernahme eines us-amerikanischen Unternehmens, welche von Herrn Thiemann verantwortlich durchgeführt wurde, wird die Technologie derzeit in den Markt eingeführt.
Verbesserte Möglichkeiten, insbesondere in Biologie und Medizin, bietet eine neue, laserbasierte Mikroskoptechnologie (STED-Mikroskopie), über die Herr Dr. Manuel Kremer / LeicaMicrosystems berichtete. Mit der Technologie, für die in 2014 Prof. Dr. Hell / Universität Göttingen den Nobelpreis erhielt, können molekulare Strukturen beispielsweise in Zellen dadurch sichtbar gemacht werden, dass zum Leuchten angeregte (Fluoreszenz) Zellbereiche mittels Laserstrahlung gezielt „ausgeschaltet“ werden.
Herr Sascha Held verdeutlichte an Hand eines sehr anschaulichen Vortrages die Möglichkeiten und Perspektiven von kompakten Lasern, die Nanosekunden-Lichtpulse entsenden. Hiermit können nahezu alle Materialen mit einer Auflösung im Mikrometerbereich bearbeitet werden. Entsprechende Technologien werden u. a. in der Medizin, Medizintechnik oder der modernen Produktionstechnik angewandt. Beispielsweise können so Teile markiert und im gesamten Produktionsablauf und dem späteren Einsatz identifiziert werden (Industrie 4.0).
Um konstante Prozess- und Arbeitsbedingungen sicher zu stellen, sind entsprechende Parameter und Anlagenveränderungen (kontinuierlich) zu überwachen. Hierzu befasst sich Herr Kamil Dudek mit neuen Entwicklungen zu Absorptionsmessungen für Hochleistungslasern mit Strahlleistungen bis zu 50 kW, wie sie in der modernen Produktionstechnik eingesetzt werden.
Herr Frank Hofmann hat sich bereits im Rahmen seiner Abschlussarbeit auf die Simulation physikalischer Prozesse konzentriert. Seine fachliche Expertise kann er nun in einem Unternehmen einbringen, in dem er verantwortlich für Belastungsberechnung und Auslegung komplexer Anlagenkomponenten tätig ist. Die umfassenden Möglichkeiten der physikalischen Simulation konnte er an Hand der Entwicklung von Luftlagern, wie sie im Sondermaschinenbau vielfältig eingesetzt werden, verdeutlichen.
Wie der Geschäftsführer des Fördervereins Gießerei- und Werkstofftechnik Friedberg e. V. , Prof. Dr. Klaus Behler, in Verbindung mit einem Dank an die Referenten feststellte, konnte auch auf der diesjährigen Barbaratagung wieder verdeutlicht werden, welche hervorragenden beruflichen Entwicklungsmöglichkeiten ein Studiums der Physikalischen Technik bietet.