Barbaratagung Friedberg mit Ehrung „Friedberger Geist“ an Beschäftigte der THM

Zur diesjährigen traditionellen Barbaratagung konnten in Friedberg wieder ca. 50 Gäste aus der THM und der Industrie, darunter viele ehemaligen Studierenden der Studiengänge Gießerei- und Werkstofftechnik sowie Physikalischen Technik begrüßt werden. Es wurde über Planungs- und Realisierungsabläufe im chemischen Anlagenbau (Frau Steinmetz / EVONIK), neueste Entwicklungen durch nanokristalline Werkstoffe für Elektromagneten (Herr Trupp / Magnetec) sowie neue Methoden zur Laserstrahlanalyse im 3d-Druck metallischer Komponenten (Herr Wolf und Herr Dudek / Primes) berichtet. Die hervorragenden Perspektiven und Entfaltungsmöglichkeiten, die ein Studium der Angewandten Physik in technologiebezogenen Unternehmen und Branchen bietet, wird dadurch verdeutlicht, dass die ReferentInnen in Leitungspositionen der jeweiligen Unternehmen, bspw. als Forschungsleiter, tätig sind. Dass darüber hinaus ganz andere Möglichkeiten eröffnet werden, wurde durch einen Vortrag zur Mitarbeiterführung und -motivation inkl. der wirkenden psychologischen Aspekte verdeutlicht. Der Vortragende, Herr Schmidt, war als Absolvent der Physikalischen Technik mehrere Jahre u. a. in China als Entwicklungsleiter tätig bevor er seine Erfahrungen und Expertise nun in ein eigenes Coaching-Unternehmen einbringt.

Im weiteren Programmablauf wurden unterschiedliche Aspekte zu gießerei- und werkstofftechnischen Fragestellungen diskutiert:       
So wurden ebenso werkstoffbezogene Fragestellungen (Dr. Schrumpf / Walzen- und Hartgusswerk Quedlinburg) diskutiert, wie Aspekte der Digitalisierung zur Kostenreduktion in Gießereien (Herr Rohland / Rohland Consulting) oder Entwicklungen neuer plasmagestützter Prozesse zur Kernherstellung (Herr Jüngst / Fritz Winter Eisengießerei). Umweltaspekte bezogen auf den Sandguss wurden in zwei weiteren Vorträgen erörtert, zum einen durch neue Bindemittel (Frau Stauß / Metallgießerei Stauß) und durch neue Ansätze in der Regenerierung und Wiederverwendung von Formsand (Herr Teltschick / Klein Anlagenbau).

Neben den fachlich hervorragenden Vorträgen wurde als ein weiterer Höhepunkt der diesjährigen Barbaratagung eine Tradition des THM-Standortes Friedberg wieder aufgegriffen:
In der Vergangenheit wurde MitarbeiterInnen, die sich durch ihr persönliches Engagement besonders um die THM in Friedberg und die dortige Arbeits- und Studienatmosphäre verdient gemacht haben die Ehrung „Friedberger Geist“ verliehen.
Aus Anlass des  in einiger Zeit bevorstehenden Ruhestandes und in Würdigung ihrer besonderen Verdienste wurden in diesem Jahr durch den Förderkreis GW Herr Hendrik Stachowiak und Herr Gerold Reitz mit dieser Auszeichnung geehrt (s. Abb.). Beide Mitarbeiter haben seit langen Jahren in ihrem Tätigkeitsfeld zur Gebäudepflege und baulichen Entwicklung kontinuierlich an dem sehr guten Nutzungszustand des gesamten THM-Bereichs in Friedberg gearbeitet und so die Grundvoraussetzungen für eine positive Arbeits- und Studienatmosphäre geschaffen. Überraschend wurde auch Prof. Dr. Klaus Behler ebenfalls ausgezeichnet, u. a. für sein Engagement für die Belange der Studierenden und die Entwicklung neuer, aktivierender Lehrveranstaltuungen.
Neben einer Urkunde inkl. Verleihung der Ehrenmitgliedschaft im Förderkreis GW e. V. umfasst die Ehrung auch eine Medaille, die mittels Laser-3d-Druck durch die Lasergruppe der THM hergestellt wurde. 

Prof Dr. Behler (rechts im Bild) überreicht im Namen des Förderkreises GW die Ehrung „Friedberger Geist“ an Herrn Stachowiak (links) und Herr Reitz (Mitte)

Girls Day an der THM: Großes Interesse an modernen Technologien

Der Girls Day an der THM wurde von vielen Jugendlichen genutzt, um sich über moderne Technologien und das damit verbundene Studienangebot der THM zu informieren. In unterschiedlichen Veranstaltungen wurden den Teilnehmerinnen aktuelle Themengebiete in Naturwissenschaft und Technik vorgestellt. In Laboren konnten sie dabei selbst auch unterschiedliche Experimente durchführen und erhielten so einen direkten Einblick in anwendungsorientierte Forschung und Einsatz von Technologien in der täglichen Praxis. Hierdurch wurden die Perspektiven und Zielsetzungen der entsprechenden Studienfelder verdeutlicht, so dass die Teilnehmerinnen auch erste Impulse erhielten, welche Themenfelder möglicherweise für sie und eine berufliche Orientierung von Interesse sind.

In Friedberg wurden im Bereich Angewandte Physik insgesamt 17 Teilnehmerinnen begrüßt. Sie erhielten intensive Einblicke in der Anwendung von Lasern in der Materialbearbeitung und in das Zusammenwirken unterschiedlicher Technologien in heutigen Entwicklungs- und Fertigungsprozessen.
 In unterschiedlichen Gruppen wurden verschiedene Bauteile, bspw. Lautsprecherboxen, Trinkgläser oder Probeplättchen aus verschiedenen Materialien mit dem Laser oder Glasperlenstrahlen bearbeitet. Nach einer kurzen Einweisung konnten die Teilnehmerinnen hierzu die notwendigen Vorbereitungsarbeiten, bspw. zur Gestaltung der einzubringenden Gravuren, und die Durchführung der Gravuren selbständig durchführen. In einem weiteren Experiment wurde mittels Mikrocontroler eine Übertragung vom jeweiligen, individuellen mobile phone zur Lautsprecherbox ermöglicht. Hierzu mussten sowohl hardware-Arbeiten als auch die Programmierung durchgeführt werden. So konnte schließlich Musik mittels der Lautsprecherbox verstärkt werden. Eine LED-Zeile in der Box verdeutlichte die Musik darüber hinaus auch noch mit optischen Signalen.

Am Ende hatten die Teilnehmerinnen mit großem Interesse und Engagement in den Experimenten unterschiedliche Aspekte, die auch Teil des Studiums der Angewandten Physik in Friedberg sind, erarbeitet. Sie konnten die erarbeiteten Ergebnisse, gravierte Lautsprecherboxen für ihr mobile phone, Trinkgläser und Probeplättchen als Erinnerung an den Girls Day 2023 mit nach Hause nehmen.
 Die Materialien und Lautsprecherboxen wurden vom Förderkreis Gießerei- und Werkstofftechnik gesponsert. 

Gruppenbild der Teilnehmerinnen zum Girls Day 2023 im Bereich Angewandte Physik