BARBARA-TAGUNG 2025

Am 14. November 2025 findet die BARBARA-Tagung in den Räumen der THM in Friedberg (Hessen) statt, zu welcher wieder spannende Vorträge auf Sie warten. Veranstalter sind der Förderkreis Gießerei- und Werkstofftechnik Friedberg und der Verein Deutscher Gießereifachleute e.V.

Tagungsort: TH Mittelhessen in Friedberg, Gebäude A8, Raum 1.06 a/b

10:00Begrüßungskaffee
10:15Begrüßung
Technische Hochschule Mittelhessen THM:
Fachbereich Mathematik, Naturwissenschaften, Datenverarbeitung MND
Dekan: Prof. Dr. M. Martin
Förderkreis Gießerei- und Werkstoff-technik, Friedberg e.V.:
Geschäftsführer Prof. Dr. K. Behler
VDG Landesverband Hessen:
Vorsitzender Dr.-Ing. W. Lenz
10:40Prozesskontrolle in der Lasermaterialbearbeitung
Dipl. Ing. P. Nimtsch
Precitec Optronik GmbH, Neu Isenburg
11:25Wie eine Gießerei mit Lasertechnik hilft die EURO7 Anforderungen zu meistern – LMD Beschichtung für Bremsscheiben
Dipl.-Ing. Tobias Müller
Fritz Winter Eisengießerei, Stadtallendorf
12:10Prozesstechnik und Energiemanagement
B.Sc. J. Gallwas
Keyence Deutschland GmbH, Frankfurt
13:00Gespräche und Diskussionen beim Mittagsimbiss
Vorstandswahl VDG Hessen
13:45Nachweis der Eignung von Sekundäraluminium für hochdekorative Gussteile
M.Sc. A. Bergmann Kremer
Bergakademie Freiberg, Freiberg
14:30Entwicklung optischer Flusszellen für Anwendungen im Bioprozess und in der chemischen Analytik
M.Sc. P. Raithel
Lytegate GmbH, Friedberg
15:15Kaffeepause
15:45Spanende Roboterbearbeitung in der Gießerei
Dipl.-Ing. Stefan Rupp
robmaxx GmbH, Seligenstadt
16:30Wägetechnik ist wichtig
Dipl. Ing. S. Kleefeldt
Hottinger Brüel & Kjær GmbH, Darmstadt
17:15Simulation von Gießprozessen – ein Standard bei der Produkt- und Prozessentwicklung
M.Sc. Christian Tönges
Magma GmbH, Aachen
18:00Schlussworte /Ende
Tagungsprogramm der Friedberger Barbara-Tagung 2025

Die Fachvorträge werden als BPP-Vorträge für den Studiengang AP/PhT anerkannt.

Am Abend findet der traditionelle Barbara-Umtrunk statt, zu dem insbesondere ehemalige und aktuelle Studierende der Gießerei-, Werkstofftechnik und Physikalischen Technik/Angewandte Physik sowie Gäste eingeladen sind.

FÖRDERKREIS GIESSEREI- UND
WERKSTOFFTECHNIK FÖRDERKREIS GW e.V.
BARBARA-UMTRUNK, 18.30 Uhr
Anschließendes Programm des Förderkreises GW

Traditionelle Barbaratagung zum 60.mal an derTHM in Friedberg – aktuelle Technologiethemen aus Forschung und Industrie –

Hochkarätige Referentinnen und Referenten aus Industrie und Forschung stellten auch in diesem Jahr wieder aktuelle Entwicklungen aus unterschiedlichen Technologiebereichen im Rahmen der Barbaratagung vor. Die vom Förderkreis Gießerei und Werkstofftechnik in Kooperation mit dem Fachbereich Mathematik, Naturwissenschaften und Datenverarbeitung der Technischen Hochschule Mittelhessen ausgerichtete, traditionsreiche Fachtagung feierte bereits ihr 60-jähriges Jubiläum. Insgesamt über 50 Tagungsbesucher erhielten umfassende und spannende Einblicke in technologieorientierte Themen und Fragestellungen, bspw. die Anwendung von Computertomographie zur Qualitätsprüfung von Komponenten, neueste Entwicklungen von Luftanalysesensoren (Schadstoffpartikel) deren Einsatz zukünftig auch in Mobiltelefonen vorgesehen ist oder die sich ergebenden Herausforderungen in der Stahlherstellung durch die Umstellung auf grüne Wasserstofftechnologie.

Die Tagung wurde durch Prof. Dr. Marcus Martin, Dekan des Fachbereichs Mathematik, Naturwissenschaften und Datenverarbeitung, Dr. Wolfgang Lenz von der VDG-Landesgruppe Hessen und Prof. Dr. Klaus Behler, Geschäftsführer des Förderkreises GW, eröffnet.

Die technologischen Grundlagen und verbesserten Einsatzmöglichkeiten der Computertomographie in Forschung, Qualitätssicherung und Fertigungstechnik wurden von Herrn Sprankel / Werth Messtechnik Gießen, umfassend dargestellt. Der Vortrag regte insbesondere die anwesenden Industrievertreter zu vertiefenden Diskussionen an, da sich neue Potenziale zur Qualitätsprüfung insbesondere bei hochgenauen Komponenten, auch in der Massenfertigung ergeben.

Ein aktuelles Thema zur klimabezogenen Transformation von Produktionsverfahren wurde von Dr. Schöne / Stahlwerke Völklingen, aufgegriffen, der über ein mehrere Milliarden Euro umfassendes Projekt zur zukünftigen Stahlherstellung auf Basis von grünem Wasserstoff im Saarland berichtete. Neue laserbasierte Technologieentwicklungen, deren Einsatz erst die Herstellung bzw. Nutzung alltäglicher Produkte ermöglichen, standen im Fokus zweier Vorträge: So berichtete Herr Kirschbaum / LPKF Garbsen über das Laserstrahlschneiden von Platinen (sog. Nutzen) mit Ultrakurzpulslasern in der Elektronikindustrie. Neben den sehr kurzen Taktzeiten und der sehr hohen Präzision sind hier insbesondere Umweltaspekte in neuen Entwicklungen zu berücksichtigen. Die Entwicklung eines neuartigen, laserbasierten Mikro-Sensors zur Erfassung von Schadstoffpartikeln, der zukünftig in Mobiltelefonen eingebaut werden soll und aktuell in die Massenproduktion transferiert wird, wurde von Herrn Maurer / Bosch Reutlingen vorgestellt.

Mit Themen zur Mess- und Prüftechnik befassten sich die Vorträge von Herrn Nordmann / Physikalisch Technische Bundesanstalt Braunschweig und von Herrn Brehm / Daimler Truck Mannheim. Im Vortrag von Herrn Nordmann wurden die normativen Grundlagen von Messungen verdeutlicht, insbesondere im Hinblick auf die Kalibrierung von Messmitteln und der Vertrauenssicherheit von Ergebnissen. Anwendungsbezogen wurden hierzu verschiedenste Aspekte zur Erfassung und Nutzung von Messergebnissen im Qualitätsmanagement in der industriellen Praxis durch Herrn Brehm verdeutlicht.

Aus dem Bereich der Gießereitechnik bzw. dem Formenbau wurden schließlich neueste Entwicklungen zur Herstellung sog. Gießkerne von Herrn Wintgens / Lämpe Barleben und von Herrn Heppes / Combicore Rodenbach vorgestellt. Bspw. ergeben sich neue Möglichkeiten für Gießkerne durch die additive Fertigung oder die Herstellung von Hohlstrukturen.

Auch in diesem Jahr wurde die Tagung, die Qualität der Vorträge und die sich bietenden Möglichkeiten zu intensiver Diskussion und Austausch als sehr interessant und wichtig für die gesellschaftliche und industrielle Vernetzung eingeschätzt. Die Intention, insbesondere Studierenden der THM eine Plattform zum Kennenlernen neuer Technologiefelder sowie zur Kontaktaufnahme im

Hinblick auf den Berufseinstieg in zukunftsträchtigen Bereichen zu ermöglichen, wurde, auch aus Sicht der Vortragenden und Organisatoren, leider nur in geringem Maße erreicht. Auch Dozentinnen und Dozenten der THM waren nur in geringer Zahl anwesend, Chancen der technologieorientierten Weiterentwicklung von Studieninhalten wurden kaum genutzt. Ein stärkeres Engagement, Studierenden aller technologieorientierter Studiengänge direkte Einblicke in anwendungsorientierte Forschung und industrielle Prozesse zu ermöglichen, sowie eine Kontaktaufnahme zu verantwortlichen Personen zu erleichtern, wäre für die Zukunft wünschenswert. Hierbei ist besonders zu berücksichtigen, dass viele Referentinnen und Referenten selbst Absolventen der THM aus dem Bereich der Physikalischen Technik / Angewandten Physik und Gießerei und Werkstofftechnik sind, wodurch Studierenden direkt Potenziale zu beruflichen Einsatzfeldern oder zur individuellen beruflichen Entwicklung verdeutlicht werden.

BARBARA-TAGUNG 2024

Am 22. November 2024 findet die BARBARA-Tagung in den Räumen der THM in Friedberg (Hessen) statt, zu welcher wieder spannende Vorträge auf Sie warten. Veranstalter sind der Förderkreis Gießerei- und Werkstofftechnik Friedberg und der Verein Deutscher Gießereifachleute e.V.

Tagungsort: TH Mittelhessen in Friedberg, Gebäude A8, Raum 1.06 a/b

10:00Begrüßungskaffee
10:15Begrüßung
Technische Hochschule Mittelhessen THM:
Fachbereich Mathematik, Naturwissenschaften, Datenverarbeitung MND
Dekan: Prof. Dr. M. Martin
Förderkreis Gießerei- und Werkstoff-technik, Friedberg e.V.:
Geschäftsführer Prof. Dr. K. Behler
VDG Landesverband Hessen:
Vorsitzender Dr.-Ing. W. Lenz
10:40Industrielle Computertomografie in der Forschung und Fertigungsmesstechnik
H. Sprankel, M. Sc.
Werth Messtechnik, Gießen
11:25Grüne Transformation der saarländischen Stahlindustrie – Vom Blasstahl zum Elektrostahl
Dr. D. Schöne
Stahlwerk Völklingen, Völklingen
12:10Laser-Nutzentrennen in der Elektronikindustrie
Dipl.-Ing. J. Kirschbaum
LPKF Laser & Electronics, Garbsen
13:00Gespräche und Diskussionen beim Mittagsimbiss
13:45Die hybride und digitale Kernmacherei der Zukunft
Dipl.-Ing. R. Wintgens
Lämpe, Schopfheim
14:30Wer viel misst, misst – besser?! Über Normen, Normale und Qualitätssicherung in akkreditierten Kalibrierlaboratorien
Dipl.-Ing. D. Nordmann
Physik. Technische Bundesanst., Braunschweig
15:15Kaffeepause
15:45Großformatiger 3D-Druck für Kunstguss-Anwendungen
Dipl.-Ing. T. King
Voxeljet, Friedberg
16:30Optische Messtechnik im Final Test BMV080 – optischer Partikelsensor
Dipl.-Ing. T.Maurer
Robert Bosch, Reutlingen
17:15Combicore-Kerne für Leichtmetalldruckguss und andere Gießverfahren und Werkstoffe
Dipl.-Ing. F. Heppes
Combicore, Rodenbach
18:00Schlussworte /Ende
Tagungsprogramm der Friedberger Barbara-Tagung 2024

Die Fachvorträge werden als BPP-Vorträge für den Studiengang AP/PhT anerkannt.

Am Abend findet der traditionelle Barbara-Umtrunk statt, zu dem insbesondere ehemalige und aktuelle Studierende der Gießerei-, Werkstofftechnik und Physikalischen Technik/Angewandte Physik sowie Gäste eingeladen sind.

FÖRDERKREIS GIESSEREI- UND
WERKSTOFFTECHNIK FÖRDERKREIS GW e.V.
Mitgliederversammlung Förderkreis GW, 18:30 Uhr
BARBARA-UMTRUNK, 19.00 Uhr
Anschließendes Programm des Förderkreises GW

Tätigkeitsbericht 2021 – 2023

Im Berichtszeitraum waren die Tätigkeiten des Fördervereins im Wesentlichen durch die fachwissenschaftlichen Vernetzung, insbesondere die Vorbereitung und Organisation der jährlichen Barbaratagung, sowie durch Projekte zur Förderung von Studierenden gekennzeichnet:
– Die Orientierung des Vereins auf werkstoffwissenschaftliche und verfahrensbezogene Themen wurde mit der verstärkten Einbeziehung von Studierenden und Ehemaligen des Studiengangs Physikalische Technik, auch nach dessen Weiterentwicklung zum Studiengang Angewandte Physik, weiter fortgesetzt.
– Ausgehend vom positiven Feedback der Studierenden und den positiven Erfahrungen bzgl. des sozialen Zusammenhalts der Studierenden sowie der Verbesserung der Studienerfolgsquote wurde mit Unterstützung des Förderkreises jeweils zu Beginn des Wintersemesters in 2021 – 2023 die Durchführung eines Physik Camps für die Neustudierenden etabliert.
– Um SchülerInnen über die Möglichkeiten einer natur-/ ingenieuwissenschaftlichen Ausbildung zu informieren und in diesem Kontext erste praktische Erfahrungen zu sammeln, auch um individuell zu sehen, ob die jeweilige Person sich entsprechende Tätigkeiten vorstellen kann, wurden verschiedene Veranstaltungen durchgeführt bzw. unterstützt.
So wurden praxisbezogene, halbtätige Veranstaltungen in verschiedenen Schulen der Region durchgeführt. Hier konnten SchülerInnen selbst in Fotographie, Mess- oder Lasertechnik erste Einblicke erfahren.
Schulbezogene Veranstaltungen an der THM wurden ebenfalls durchgeführt. Bspw. konnten jeweils ca. 15 Schülerinnen am Girls Day begrüßt werden. Die Schülerinnen konnten selbst elektronische Geräte herstellen und die hierzu notwendigen Gehäuse mittels eines CAD-Programms entwerfen und dann in einer Laserstrahlanlage ausschneiden. Die fertigen Messgeräte konnten die Schülerinnen dann am Ende des Girls Days mit nach Hause nehmen.
– Die zweigeteilte Struktur der Barbaratagung, vormittags werden Vorträge aus den Gebieten Lasertechnik, Werkstoffwissenschaften und Technologien präsentiert und nachmittags aus den Gebieten Werkstoff- und Gießereitechnik, hat sich mittlerweile bewährt. Nach Aussage von Teilnehmern wird die thematische Erweiterung positiv bewertet.
Die Barbaratagung 2021 war inhaltlich durch aktuelle Methoden zur Datenanalyse in Grundlagenforschung und Lasertechnik sowie zu neuen Analysemethoden in der Medizin und Fasertechnik bestimmt. Diese inhaltliche Breite, die insbesondere die beruflichen Möglichkeiten der Absolventen der physikalischen Technik verdeutlicht, setzte sich in der Barbaratagung 2022 fort. Hier wurden Vorträge mit Themen zu neuen Entwicklungen in der Lasermaterialbearbeitung oder speziellen Technologiethemen, bspw. Nanopartikel oder KI-gestützte chemische Prozessentwicklung, gehalten.
In den Vorträgen der Barbaratagung 2023 wurde die gesamte Bandbreite von Themen zur angewandten Physik, vom Engineering im Großanlagenbau über Nanomaterialien in der Elektronik und der Laserstrahldiagnostik bis hin zu arbeitsspsychologischen Themen behandelt.
– Weitere Aktivitäten des Vereins konzentrieren sich auch auf ergänzende Angebote von Vernetzungs- und Austauschmöglichkeiten. So wurde in 2021 und 2023 für Beschäftigte, Ehemalige und Studierende des Studiengangs Physikalische Technik auf der internationalen Messe „Laser“ ein Ehemaligentreffen in München organisiert. Diese Austauschmöglichkeit wird i. d. R. von 30 – 40 Personen wahrgenommen.
– Eine fachliche Erweiterung auch auf andere Studiengänge konnte ebenso erreicht werden. So wird bspw. in den Studiengängen der THM zum Wirtschaftsingenieurwesen die jährliche Prämierung herausragender Abschlussarbeiten über den Förderkreis abgewickelt.
In die entsprechende Feier sind Studierende, Beschäftigte des Fachbereichs und die Öffentlichkeit eingeladen. Der Rahmen der Feier und die Preisverleihung trägt zur Motivation der Studierenden bei.
– Für die Durchführung der Barbaratagung 2021 – 2023 sowie die Physik Camps wurden Mittel des Förderkreises eingesetzt.

Barbara-Tagung Friedberg mit Ehrung „Friedberger Geist“ an Beschäftigte der THM

Zur diesjährigen traditionellen Barbaratagung konnten in Friedberg wieder ca. 50 Gäste aus der THM und der Industrie, darunter viele ehemaligen Studierenden der Studiengänge Gießerei- und Werkstofftechnik sowie Physikalischen Technik begrüßt werden. Es wurde über Planungs- und Realisierungsabläufe im chemischen Anlagenbau (Frau Steinmetz / EVONIK), neueste Entwicklungen durch nanokristalline Werkstoffe für Elektromagneten (Herr Trupp / Magnetec) sowie neue Methoden zur Laserstrahlanalyse im 3d-Druck metallischer Komponenten (Herr Wolf und Herr Dudek / Primes) berichtet. Die hervorragenden Perspektiven und Entfaltungsmöglichkeiten, die ein Studium der Angewandten Physik in technologiebezogenen Unternehmen und Branchen bietet, wird dadurch verdeutlicht, dass die ReferentInnen in Leitungspositionen der jeweiligen Unternehmen, bspw. als Forschungsleiter, tätig sind. Dass darüber hinaus ganz andere Möglichkeiten eröffnet werden, wurde durch einen Vortrag zur Mitarbeiterführung und -motivation inkl. der wirkenden psychologischen Aspekte verdeutlicht. Der Vortragende, Herr Schmidt, war als Absolvent der Physikalischen Technik mehrere Jahre u. a. in China als Entwicklungsleiter tätig bevor er seine Erfahrungen und Expertise nun in ein eigenes Coaching-Unternehmen einbringt.

Im weiteren Programmablauf wurden unterschiedliche Aspekte zu gießerei- und werkstofftechnischen Fragestellungen diskutiert:       
So wurden ebenso werkstoffbezogene Fragestellungen (Dr. Schrumpf / Walzen- und Hartgusswerk Quedlinburg) diskutiert, wie Aspekte der Digitalisierung zur Kostenreduktion in Gießereien (Herr Rohland / Rohland Consulting) oder Entwicklungen neuer plasmagestützter Prozesse zur Kernherstellung (Herr Jüngst / Fritz Winter Eisengießerei). Umweltaspekte bezogen auf den Sandguss wurden in zwei weiteren Vorträgen erörtert, zum einen durch neue Bindemittel (Frau Stauß / Metallgießerei Stauß) und durch neue Ansätze in der Regenerierung und Wiederverwendung von Formsand (Herr Teltschick / Klein Anlagenbau).

Neben den fachlich hervorragenden Vorträgen wurde als ein weiterer Höhepunkt der diesjährigen Barbaratagung eine Tradition des THM-Standortes Friedberg wieder aufgegriffen:
In der Vergangenheit wurde MitarbeiterInnen, die sich durch ihr persönliches Engagement besonders um die THM in Friedberg und die dortige Arbeits- und Studienatmosphäre verdient gemacht haben die Ehrung „Friedberger Geist“ verliehen.
Aus Anlass des  in einiger Zeit bevorstehenden Ruhestandes und in Würdigung ihrer besonderen Verdienste wurden in diesem Jahr durch den Förderkreis GW Herr Hendrik Stachowiak und Herr Gerold Reitz mit dieser Auszeichnung geehrt (s. Abb.). Beide Mitarbeiter haben seit langen Jahren in ihrem Tätigkeitsfeld zur Gebäudepflege und baulichen Entwicklung kontinuierlich an dem sehr guten Nutzungszustand des gesamten THM-Bereichs in Friedberg gearbeitet und so die Grundvoraussetzungen für eine positive Arbeits- und Studienatmosphäre geschaffen. Überraschend wurde auch Prof. Dr. Klaus Behler ebenfalls ausgezeichnet, u. a. für sein Engagement für die Belange der Studierenden und die Entwicklung neuer, aktivierender Lehrveranstaltuungen.
Neben einer Urkunde inkl. Verleihung der Ehrenmitgliedschaft im Förderkreis GW e. V. umfasst die Ehrung auch eine Medaille, die mittels Laser-3d-Druck durch die Lasergruppe der THM hergestellt wurde. 

Prof Dr. Behler (rechts im Bild) überreicht im Namen des Förderkreises GW die Ehrung „Friedberger Geist“ an Herrn Stachowiak (links) und Herr Reitz (Mitte)

Girls’Day an der THM: Großes Interesse an modernen Technologien

Der Girls’Day an der THM wurde von vielen Jugendlichen genutzt, um sich über moderne Technologien und das damit verbundene Studienangebot der THM zu informieren. In unterschiedlichen Veranstaltungen wurden den Teilnehmerinnen aktuelle Themengebiete in Naturwissenschaft und Technik vorgestellt. In Laboren konnten sie dabei selbst auch unterschiedliche Experimente durchführen und erhielten so einen direkten Einblick in anwendungsorientierte Forschung und Einsatz von Technologien in der täglichen Praxis. Hierdurch wurden die Perspektiven und Zielsetzungen der entsprechenden Studienfelder verdeutlicht, so dass die Teilnehmerinnen auch erste Impulse erhielten, welche Themenfelder möglicherweise für sie und eine berufliche Orientierung von Interesse sind.

In Friedberg wurden im Bereich Angewandte Physik insgesamt 17 Teilnehmerinnen begrüßt. Sie erhielten intensive Einblicke in der Anwendung von Lasern in der Materialbearbeitung und in das Zusammenwirken unterschiedlicher Technologien in heutigen Entwicklungs- und Fertigungsprozessen.
 In unterschiedlichen Gruppen wurden verschiedene Bauteile, bspw. Lautsprecherboxen, Trinkgläser oder Probeplättchen aus verschiedenen Materialien mit dem Laser oder Glasperlenstrahlen bearbeitet. Nach einer kurzen Einweisung konnten die Teilnehmerinnen hierzu die notwendigen Vorbereitungsarbeiten, bspw. zur Gestaltung der einzubringenden Gravuren, und die Durchführung der Gravuren selbständig durchführen. In einem weiteren Experiment wurde mittels Mikrocontroler eine Übertragung vom jeweiligen, individuellen mobile phone zur Lautsprecherbox ermöglicht. Hierzu mussten sowohl hardware-Arbeiten als auch die Programmierung durchgeführt werden. So konnte schließlich Musik mittels der Lautsprecherbox verstärkt werden. Eine LED-Zeile in der Box verdeutlichte die Musik darüber hinaus auch noch mit optischen Signalen.

Am Ende hatten die Teilnehmerinnen mit großem Interesse und Engagement in den Experimenten unterschiedliche Aspekte, die auch Teil des Studiums der Angewandten Physik in Friedberg sind, erarbeitet. Sie konnten die erarbeiteten Ergebnisse, gravierte Lautsprecherboxen für ihr mobile phone, Trinkgläser und Probeplättchen als Erinnerung an den Girls’Day 2023 mit nach Hause nehmen.
Die Materialien und Lautsprecherboxen wurden vom Förderkreis Gießerei- und Werkstofftechnik gesponsert. 

Gruppenbild der Teilnehmerinnen zum Girls’Day 2023 im Bereich Angewandte Physik

Technologietagung an der THM und Verabschiedung eines langjährigen Mitarbeiters

Zur diesjährigen traditionellen Barbaratagung konnten in Friedberg wieder mehr als 80Gäste aus der THM und der Industrie begrüßt werden. In den verschiedenen Vorträgen wurden neueste Forschungsergebnisse und Entwicklungen aus optischen Technologien, Materialwissenschaften und Risikomanagement vorgestellt. Den im Publikum anwesenden Studierenden wurden hierbei die aktuell hervorragenden Perspektiven des Arbeitsmarktes und beruflichen Entwicklungsmöglichkeiten verdeutlicht.

Ehemalige Studierende der Physikalischen Technik (jetzt Angewandte Physik), die in renommierten Unternehmen in Leitungsfunktionen tätig sind, berichteten über aktuelle Themen. Bspw. Erläuterte Dr. Geis, der an der Uni Zürich zum Nachweis dunkler Materie im Weltraum promovierte, wie in der medizinischen Forschung bei Böhringer-Ingelheim durch systematische Datenanalyse und künstliche Intelligenz die chemische Prozessentwicklung verbessert werden kann. Herr Luzius, Leiter des Applikationsbereichs zur Additiven Fertigung bei der Fa. Trumpf, stellte neueste Ergebnisse zur Herstellung von Komponenten aus amorphen Metallen (metall. Gläser) mittels lasergestützter Verfahren vor. Die so hergestellten Bauteile, die bspw. In modernen Kopfhörern eingesetzt werden, zeichnen sich z.T. durch völlig neue Eigenschaften im Vergleich zu „normalen“ Metallen aus.

Das Unternehmen Particle Metrix, einer der Geschäftsführer, Jens Schiffmann, ist ebenfalls ein ehemaliger Studierender der Physikalischen Technik, stellt Geräte zur Erfassung, zum Tracking und zur Analyse von Nanopartikeln her. Die verwendeten Technologien werden aktuell in der medizinischen Forschung bspw. Zur Analyse von Viren oder Antikörpern eingesetzt. Die vielfältigen weiteren Einsatzmöglichkeiten, bspw. In der Umweltanalytik oder Materialforschung, können aktuell nicht berücksichtigt werden, da für die notwendigen Expansionsschritte die benötigten Fachkräfte fehlen und die Infrastruktur nicht in erforderlichem Maße ausgebaut werden kann.

Wie Laserstrahlen anwendungsbezogen in der Messtechnik und der industriellen Fertigung bzgl. Ihres Querschnitts und ihrer Helligkeitsverteilung nahezu beliebig angepasst werden können, verdeutlichte Herr Bischoff von TOPAG in Darmstadt. Hinzu werden Optiken verwendet, in die zuvor berechnete Muster eingebracht werden, ähnlich den Hologrammen auf Ausweispapieren (diffraktive Optiken).

Frau Aishaya, die 2021 erfolgreich ihr Studium an der THM abschloss, ist nun bei Photonis in den Niederlanden tätig. Sie stellte modulare Konzepte und die technischen Möglichkeiten von Nachtsichtgeräten und Restlichtverstärker vor. Ausgehend von den spezifischen Sichtverhältnissen können anwendungsbezogen Systeme adaptiert werden, die selbst bei nahezu vollständiger Dunkelheit eine ausreichende Informationsdichte ermöglichen.

Im weiteren Programmablauf wurden unterschiedliche Aspekte zu gießerei- und werkstofftechnischen Fragestellungen diskutiert:

So berichtete Herr Rohr und Kollegen / Aon GmbH über Risikomanagement und Möglichkeiten zur Absicherung gegen technische und wirtschaftliche Risiken in Gießereien. Herr Krampitz von der DK-Recycling in Duisburg verdeutlichte in seinem Vortrag die Chancen zur Gewinnung von Roheisen auch unter Verwendung von industriellen Stahlschrott, Stäuben oder Restprodukten. Hier werden im Sinne von Kreislaufwirtschaft und unter ökonomischen Gesichtspunkten noch erhebliche Potenziale für Gießereien gesehen. Bislang werden pro Jahr ca.350.000 t Roheisen für die Stahlherstellung durch entsprechendes Recycling hergestellt. Von der Uni Kassel wurde von Herrn Jüngst über aktuelle Ansätze zur Charakterisierung von Schmelzversorgungssystemen (Speiser) in Gießanlagen berichtet. Zum gleichen Themenbereich erläuterte Herr Fischer von ASK Chemicals neue Entwicklungen, insbesondere im Hinblick auf ökonomische und ökologische Aspekte. Durch die sog. Speiser wird im Gießprozess sichergestellt, dass ausreichend Material während des Erstarrungsprozesses in der Gussform nachfließt und keine Fehler im fertigen Bauteil entstehen.

Neue Entwicklungen zur Werkstoffentwicklung wurden anhand des Beispiels sog.GJV-Stähle verdeutlicht, in denen die Graphiteinlagerungen „wurmförmig“ vorliegen. Herr Blum von der SinterCast Deutschland stellte die technischen Eigenschaften dieser Materialien im Vergleich zu klassischen Eisengusswerkstoffen vor. Die vglw. ausgeprägte Dehnbarkeit und die Festigkeit dieser Materialmodifikation erlaubt Gewichtseinsparungen von bis zu 15% gegenüber Grauguss. GJV-Stähle werden insbesondere zur Herstellung komplexer Großmotoren, bspw. Schiffs- oder LKW-Motoren, eingesetzt.

Höhepunkt der diesjährigen Barbaratagung war die Verabschiedung und Ehrung des langjährig im Chemielabor der THM verantwortlich tätigen Mitarbeiters Walter Fehr. Herr Fehr war seit 1975 an der THM tätig, zunächst als Chemielaborant. Durch sein Engagement und die Wahrnehmung vieler Weiterbildungsmaßnahmen wurde Herrn Fehr zunehmend die technische Leitung des Chemielabors übertragen. So wurde er letztlich, auf Grund seiner Leistungen, LaboringenieurInnen gleichgestellt. In einer kurzen Ansprache würdigte Prof. Dr. Behler, Vorsitzender des Vorstandes des Förderkreises Gießerei- und Werkstofftechnik e.V. die Leistungen und das Engagement von Herrn Fehr, der auch seit langem im Vorstand des Förderkreises als Schatzmeister tätig ist. Als Anerkennung, auch im Namen vieler Kolleginnen und Kollegen, wurde Herrn Fehr eine Tafel überreicht, auf der mittels Laserstrahl die unterschiedlichen Logos der Hochschule über den langen Zeitraum seiner Tätigkeit eingraviert sind. Die Anbringung von Platten der THM-Fassade sollen gleichzeitig die langjährige Wirkung von Herrn Fehr als „Urgestein der THM“ herausstellen. Nach dem kleinen Festakt und der Tagung bestand für die Teilnehmerinnen und Teilnehmer, unter denen auch viele ehemalige Studierende waren, noch die Möglichkeit sich über fachliche Themen ebenso auszutauschen, wie über Erlebnisse und Erfahrungen mit Herrn Fehr im Chemielabor.