Erstmalig seit einigen Jahren wurde die traditionelle Barbaratagung wieder in den Räumen der Fachhochschule in Friedberg durchgeführt. Die Veranstaltung, die der Förderkreis Gießerei- und Werkstofftechnik Friedberg sowie die Regionalgruppe des Verbandes der deutschen Gießereitechnik (VDG) ausrichtet, war mit ca. 60 Teilnehmern sehr gut besucht. Wie Prof. Dr. Behler, Vorstandsvorsitzender des Förderkreises Gießerei- und Werkstofftechnik Friedberg, in seiner Begrüßung betonte, soll die traditionsreiche Veranstaltung in den nächsten Jahren zu einer regionalen Technologietagung ausgebaut werden. Sie soll zu einer Plattform entwickelt werden, auf der insbesondere auch Technologiegebiete in denen Absolventen der Fachhochschulen tätig sind, darzustellen, u. a. um hierdurch die Verbundenheit der Hochschule zur Industrie zu intensivieren.
In einem Grußwort leitete Prof. Dr. Prinz, ehemaliger Professor an der Fachhochschule Gießen-Friedberg und ehemaliges Vorstandsmitglied des Förderkreises, über von der traditionellen Tagungsausrichtung zu den neuen, aus der Tradition abgeleiteten Perspektiven, die im vergangenen Jahr durch die Neubesetzung des Vorstandes des Förderkreises eingeleitet worden war.
Im ersten Teil der Tagung wurden die Grundlagen, neue Entwicklungen und Automatisierung sowie Fertigungsverfahren in der Photovoltaik diskutiert. Die Referenten aus Forschung und Industrie, Prof. Dr. Klein / FH Gießen-Friedberg und Dr. Wolf / TU Darmstadt, Herr Bode / Solon AG Berlin und Herr Giegerich / Reiss Robotics Obernburg verdeutlichten die Notwendigkeit der Schaffung durchgängiger Technologiewertschöpfungsketten von der Forschung über Entwicklung, Produktion und Fertigung bis hin zum Qualitätsmanagement. U. a. auf Grund dieses ganzheitlichen Ansatzes zählt die BRD zu den Technologie- und Marktführern auf dem Gebiet der Photovoltaik.
Im zweiten Tagungsteil wurden intensiv unterschiedliche Werkstoffbereiche bzw. entsprechende Forschungsgebiete diskutiert.
So wurden über das Einsatzpotenzial von Hochleistungskunstoffen als Metallersatz berichtet (Herr Plebs / EMS-Chemie).
Die anschließende Vortragsreihe, die von der VDG-Landesgruppe Hessen organisiert worden war, befasste sich intensiv mit unterschiedlichen Fragestellungen des Gießens von Eisenwerkstoffen. Beispielsweise wurden aktuelle Ergebnisse aus der Grundlagenforschung (Prof. Dr. Tonn / TU Clausthal) ebenso vorgestellt, wie verschiedene technologische Aspekte oder auch Fragen zur Produktverbesserung durch modernes Qualitätsmanagement diskutiert (Prof. Dr. Eigenfeld / TU Freiberg; Herr Stein / Bosch Thermotechnik GmbH Lollar; Herr Meyer / Optimining GmbH). Abschließend wurden Optimierungspotenziale durch Energieverbrauchsmanagement (Herr Fuch / Watt Synergia Frankfurt) aufgezeigt, die insbesondere in energieintensiven Branchen wie der Gießereiindustrie einen erheblichen Nutzen aufweisen können.
Insgesamt wurde die Tagung von ReferentInnen und dem Auditorium sehr positiv wahrgenommen, wozu sowohl das ansprechende Ambiente der Hochschule als auch die neue Ausrichtung der Tagung in der Kopplung eines technologieorientierten und eines werkstoffkundlichen Teiles beigetragen haben.
Für die Barbaratagung 2010, mit deren Planung nun wieder begonnen wird, ist als Technologiethema „Lasertechnik -Grundlagen, Möglichkeiten und Anwendungen-“,vorgesehen, da vor 50 Jahren mit der Entdeckung des Lasereffektes und der Entwicklung erster Geräte eine technologische Revolution begonnen hat, die durch die Nutzung von Photonen in allen Bereichen von Forschung, Industrie und Alltag gekennzeichnet ist und in den nächsten Jahrzehnten sich noch weiterhin intensiv fortsetzen wird.