Neueste Technologieentwicklungen auf Friedberger Barbaretagung präsentiert

Auf der diesjährigen traditionellen Barbaratagung, die vom Freundeskreis Gießerei- und Werkstofftechnik Friedberg sowie die Regionalgruppe des Verbandes der deutschen Gießereitechnik (VDG) wieder in den Räumen der Fachhochschule in Friedberg veranstaltet wurde, präsentierten hochkarätige Fachleute neueste Entwicklungen der Lasertechnik sowie aus der Werkstoff- und Gießereitechnik.

Prof. Dr. Klaus Behler, Vorstandsvorsitzender des Förderkreises Gießerei- und Werkstofftechnik Friedberg und gleichzeitig Dekan des Fachbereichs Mathematik, Naturwissenschaften und Datenverarbeitung konnte ca. 70Teilnehmer zu der eintägigen Fachkonferenz begrüßen.

Die Tagung war wiederum thematisch in zwei Hauptteile untergliedert:

  • Am Vormittag wurden zunächst aus Anlass des 50. Jahrestages der Entdeckung des Lasers ein Überblick über die Lasertechnik (Prof. Dr. Behler) gegeben. Hieran schlossen sich vier Fachvorträge von ehemaligen Studierenden des Studienganges Physikalische Technik/Lasertechnik an, die i. d. R. in herausragenden Positionen des Wissenschaftsbetriebes bzw. in Unternehmen tätig sind. So stellte Dr. M. Kremer / MPI Heidelberg Ergebnisse aus der Grundlagenforschung (direkte Steuerung molekularer Reaktionen durch extrem kurze Laserpulse) vor, M. Schulz / Schäfter & Kirchhoff Hamburg erläuterte Aspekte zur Qualitätssicherung in der lasergestützten Fertigung (Beschreibung und Untersuchung des „Werkzeugs Laserstrahl“), Anwendungen von Hochleistungsfaserlasern in der Industrie (Reinigen, Fügen und Trennen in der Fahrzeugindustrie, Luftfahrt oder Apparatebau) wurden von M. Stark / IPG Laser GmbH Burbach und die Anwendung von Laserstrahlung in der Mikrotechnik und Photovoltaik (Hochgeschwindigkeitsbohren, Mikroabtragen, Gravieren unterschiedlichster Werkstoffe) wurde von S. Massa / Trumpf Laser Schramberg vorgestellt.
  • Am Nachmittag wurden unterschiedliche Fragestellungen aus der Werkstoff- und Gießereitechnik diskutiert. Dr. H.-P. Kraphol / KW Consulting Augsburg stellte das Engineering zu Planung, Aufbau und Inbetriebnahme einer Stahlgießerei vor. Von Herrn P.-H. Vacelet / ASK Chemicals Hilden wurde über neue Alternativen alkoholischer Bindemittel im Formenbau berichtet, die sich durch geringere gesundheitliche Schädigungspotenziale auszeichnen. Neueste Entwicklungen höchstfester Gusslegierungen auf Al-Basiswurden von Dr. H. Zak / TU Clausthal präsentiert und im letzten Vortrag stellte M. Bünck / RWTH Aachen die Entwicklung des Thixo-Druckgusses für Stahlwerkstoffe vor.

Die Vorträge wurden vom Fachpublikum anschließend intensiv diskutiert, wobei die Gespräche zum Großenteil in den entsprechenden Pausen fortgesetzt wurden. Insgesamt wurde die Tagung und deren Organisation in der Fachhochschule in Friedberg sehr positiv bewertet.

Zum Ausklang der Tagung waren Referenten und Teilnehmer zum traditionellen Barbara-Umtrunk eingeladen. Dieser Teil der Veranstaltung wird insbesondere auch von vielen ehemaligen Studierenden der früheren Studiengänge Gießerei- und Werkstofftechnik bzw. Werkstoff- und Fertigungstechnik sowie des aktuellen Studiengangs Physikalische Technik zum Austausch und der Knüpfung neuer sowie der Pflege bestehender Kontakte genutzt.

Studentische Tagungsteilnehmer konnten die Veranstaltung und den Umtrunk ebenfalls nutzen um hilfreiche Kontakte zur eigenen Karriereentwicklung zu knüpfen. Diese Möglichkeit wird im Zuge des im stärkeren Fachkräftemangels in Technologiebereichen von den Unternehmen gerne wahrgenommen, um neue MitarbeiterInnen für innovative Tätigkeitsfelder anzuwerben.

Traditionelle Barbaratagung in Friedberg mit neuer Ausrichtung

Erstmalig seit einigen Jahren wurde die traditionelle Barbaratagung wieder in den Räumen der Fachhochschule in Friedberg durchgeführt. Die Veranstaltung, die der Förderkreis Gießerei- und Werkstofftechnik Friedberg sowie die Regionalgruppe des Verbandes der deutschen Gießereitechnik (VDG) ausrichtet, war mit ca. 60 Teilnehmern sehr gut besucht. Wie Prof. Dr. Behler, Vorstandsvorsitzender des Förderkreises Gießerei- und Werkstofftechnik Friedberg, in seiner Begrüßung betonte, soll die traditionsreiche Veranstaltung in den nächsten Jahren zu einer regionalen Technologietagung ausgebaut werden. Sie soll zu einer Plattform entwickelt werden, auf der insbesondere auch Technologiegebiete in denen Absolventen der Fachhochschulen tätig sind, darzustellen, u. a. um hierdurch die Verbundenheit der Hochschule zur Industrie zu intensivieren.

In einem Grußwort leitete Prof. Dr. Prinz, ehemaliger Professor an der Fachhochschule Gießen-Friedberg und ehemaliges Vorstandsmitglied des Förderkreises, über von der traditionellen Tagungsausrichtung zu den neuen, aus der Tradition abgeleiteten Perspektiven, die im vergangenen Jahr durch die Neubesetzung des Vorstandes des Förderkreises eingeleitet worden war.

Im ersten Teil der Tagung wurden die Grundlagen, neue Entwicklungen und Automatisierung sowie Fertigungsverfahren in der Photovoltaik diskutiert. Die Referenten aus Forschung und Industrie, Prof. Dr. Klein / FH Gießen-Friedberg und Dr. Wolf / TU Darmstadt, Herr Bode / Solon AG Berlin und Herr Giegerich / Reiss Robotics Obernburg verdeutlichten die Notwendigkeit der Schaffung durchgängiger Technologiewertschöpfungsketten von der Forschung über Entwicklung, Produktion und Fertigung bis hin zum Qualitätsmanagement. U. a. auf Grund dieses ganzheitlichen Ansatzes zählt die BRD zu den Technologie- und Marktführern auf dem Gebiet der Photovoltaik.

Im zweiten Tagungsteil wurden intensiv unterschiedliche Werkstoffbereiche bzw. entsprechende Forschungsgebiete diskutiert.

So wurden über das Einsatzpotenzial von Hochleistungskunstoffen als Metallersatz berichtet (Herr Plebs / EMS-Chemie).

Die anschließende Vortragsreihe, die von der VDG-Landesgruppe Hessen organisiert worden war, befasste sich intensiv mit unterschiedlichen Fragestellungen des Gießens von Eisenwerkstoffen. Beispielsweise wurden aktuelle Ergebnisse aus der Grundlagenforschung (Prof. Dr. Tonn / TU Clausthal) ebenso vorgestellt, wie verschiedene technologische Aspekte oder auch Fragen zur Produktverbesserung durch modernes Qualitätsmanagement diskutiert (Prof. Dr. Eigenfeld / TU Freiberg; Herr Stein / Bosch Thermotechnik GmbH Lollar; Herr Meyer / Optimining GmbH). Abschließend wurden Optimierungspotenziale durch Energieverbrauchsmanagement (Herr Fuch / Watt Synergia Frankfurt) aufgezeigt, die insbesondere in energieintensiven Branchen wie der Gießereiindustrie einen erheblichen Nutzen aufweisen können.

Insgesamt wurde die Tagung von ReferentInnen und dem Auditorium sehr positiv wahrgenommen, wozu sowohl das ansprechende Ambiente der Hochschule als auch die neue Ausrichtung der Tagung in der Kopplung eines technologieorientierten und eines werkstoffkundlichen Teiles beigetragen haben.

Für die Barbaratagung 2010, mit deren Planung nun wieder begonnen wird, ist als Technologiethema „Lasertechnik -Grundlagen, Möglichkeiten und Anwendungen-“,vorgesehen, da vor 50 Jahren mit der Entdeckung des Lasereffektes und der Entwicklung erster Geräte eine technologische Revolution begonnen hat, die durch die Nutzung von Photonen in allen Bereichen von Forschung, Industrie und Alltag gekennzeichnet ist und in den nächsten Jahrzehnten sich noch weiterhin intensiv fortsetzen wird.